Wein selber machen
Zur Weinherstellung sind keine teure Ausrüstung und kein großartiges Fachwissen nötig. Für die Gärung und Lagerung sind vor allem Glasballons gut geeignet, aber auch Holzfässer, Kunststoffbehälter sowie Edelstahl- und Aluminiumbehälter werden verwendet. Jedes davon hat seine Vor- und Nachteile.
Gäraufsätze aus Glas oder Kunststoff werden mit
Wasser befüllt und dienen als Verschluss des
entsprechenden Gärbehälters. Bei der Gärung
entstehendes Kohlendioxid kann durch den Gäraufsatz
entweichen. Außerdem verhindert er das Eindringen
von Sauerstoff, Essigfliegen und Mikroorganismen.
Aufsteigende Gasblasen kennzeichnen den Gärvorgang.
Als Zutaten benötigt man Reinzuchthefen, die sich
durch Sprossung vermehren und somit für die Gärung
des Fruchtsaftes notwendig sind. Hefenährsalz
verhindert eine vorzeitige Unterbrechung der Gärung.
Bei einer Maischegärung (Vergärung von Fruchtbrei)
wird Antigel zugesetzt, um den Gärvorgang zu
beschleunigen und die Aroma- und Geschmacksstoffe
freizusetzen. Milchsäure wird bei Früchten mit
geringem Säuregehalt zugesetzt, zum Beispiel bei
Erdbeeren und Hagebutten. Kaliumdisulfit hemmt
schädliche Mikroorganismen, die den Wein ungenießbar
machen können.
Die optimale Temperatur zur Gärung beträgt 18 °C bis
25 °C. Die Wahl der Früchte ist wichtig, denn nicht
alle sind für die Weinherstellung geeignet.
Verwendet werden vorzugsweise frische Früchte, die
gründlich gesäubert und anschließend ausgepresst
oder zerkleinert werden. Zerkleinerte Früchte werden
zur Gärung gebracht. Diese Maischegärung wird nach
etwa 10-14 Tagen abgepresst und der gewonnene junge
Wein im Gärbehälter vergoren.
Auch der ausgepresste Fruchtsaft wird in den
Gärbehälter gegeben und alle Zutaten laut Rezept
hinzugegeben. Der Gärbehälter wird durch eine
Gummikappe verschlossen, in die das mit Wasser
gefüllte Gärröhrchen gesetzt wird. Es sind bestimmte
Füllhöhen des Gärbehälters zu beachten. Zur
Förderung des Gärprozesses sollte der Gärbehälter
einmal am Tag vorsichtig zur Durchmischung
geschüttelt werden.
An einem warmen Ort gärt der Wein etwa drei bis fünf
Wochen, bis der enthaltende Zucker in Alkohol
umgewandelt wurde und zur Ruhe kommt. An einem
kühlen Ort muss er noch zwei bis vier Wochen ruhen.
Nun wird der Wein mittels eines Gummischlauches
abgezogen, ohne den Bodensatz, den „Trub“,
aufzuwirbeln. Er wird in einen sauberen Gärbehälter
gefüllt und muss wegen der Berührung mit der
Umgebungsluft geschwefelt werden.
Während weiterer vier Wochen in kühler Umgebung
klärt sich der Wein nochmals. Wenn er vollkommen
vergoren und klar ist, kann er nachgesüßt und in
gründlich gereinigte Flaschen abgefüllt werden. Um
bei längerer Lagerung ein Verderben zu verhindern,
wird beim Umfüllen nochmals Kaliumdisulfit
hinzugefügt.